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Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern Die Kirchen und Klöster der Hansestadt Stralsund
Die erstmals im Jahre 1298 urkundlich erwähnte
Marienkirche befindet sich zwischen dem Neuen Markt und dem Frankenteich.
Der erste Kirchenbau wurde um 1380 durch Turmeinsturz zerstört. Danach
begann der große Neubau mit Chor, Querschiff und einem vorgelagerten
Westwerk. Der ursprüngliche gotische Turm sah so ähnlich aus,
wie der 1994 wieder errichtete Turm der Rostocker
Petrikirche und hatte die stattliche Höhe von 151,5 m. Leider
wurde er bei einem Brand 1647 zerstört. Mit der Barockhaube, die 1708
auf den Turm gesetzt wurde, besitzt er nun eine Höhe von104,5 m. Man
kann bis zur der Aussichtsplattform hinaufsteigen, von wo aus man einen
ausgezeichneten Blick über die ganze Stadt und über den Strelasund
zur Insel Rügen genießen kann. Die ursprüngliche Innenausstattung
wurde 1525 zerstört. Das Innere des 32 m hohen Hauptschiffes wurde
in der französischen Besatzungszeit (1807 - 1812) stark beschädigt.
An den Plänen des damaligen Wiederaufbaus waren Karl Friedrich Schinkel
und Caspar David Friedrich beteiligt. Die Orgel wurde 1653 - 1659 von Friedrich
Stellwagen erbaut. Sie besitz ca. 4000 Pfeifen und ist mit Schnitzfiguren
verziert. Nach der Auslagerung im zweiten Weltkrieg wurde sie 1946 rekonstruiert
und restauriert. Diese Restaurierung fand 1972 ihren Abschluß, etwa
70% der Bestandteile der Stellwagen-Orgel sind noch original. Die Orgel
gehört zu den bedeutendsten in Nordeuropa.
Die Nikolaikirche steht auf dem Alten Markt neben dem wunderschönen gotischen Stralsunder Rathaus. An ihrer Stelle stand eine 1260 fertiggestellte eintürmigen Hallenkirche. Um 1270 begann man unter Einbeziehung großer Teile dieser Hallenkirche nach dem Vorbild der Lübecker Marienkirche mit dem Bau der dreischiffigen Basilika mit Kreuzrippengewölbe. Dieser Bau war mitte des 14. Jh. abgeschlossen, die gotische Doppelturmanlage wurde bis zum Ende des 14. Jh. fertig gestellt. Die beiden gleichartigen Turmhelme fielen 1662 einem Brand zum Opfer. 1667 erhielt der Südturm eine barocke Turmhaube, die auf unserem Foto zu sehen ist. Der Nordturm erhielt leider nur ein provisorisches flaches Dach, was bis heute nicht verändert wurde.
Im ab 1974 restaurierten Innenraum der Kirche sind zahlreiche Kunstwerke zu bewundern, unter anderem die astronomische Uhr (leider nicht mehr funktionstüchtig, ihre Gestalt ähnelt der astronomischen Uhr in der Rostocker Marienkirche, die heute noch mit altem Uhrwerk läuft), der leider beschädigte, ursprünglich mit über hundert Schnitzfiguren verzierte Hochaltar vom Ende des 15. Jh., sowie fünf weitere gotische Altäre, das aus der Hansezeit stammende Nowgorodfahrer-Gestühl, die Kanzel (1611), der Hauptaltar (1708) und das Taufgehäuse (1714). ![]() Die Jakobikirche (Jakobiturmstraße, Heilgeiststraße) wurde 1303 erstmals erwähnt. Auch sie war ursprünglich als Hallenkirche angelegt, wurde dann aber auch im 14. Jh. durch durch die Erhöhung des Mittelschiffes in eine Basilika umgewandelt. Wie die Marienkirche und die Nikolaikirche gleich paarweise, so besaß auch diese Kirche einen gotischen Pyramidenturm. Die Westfassade besitzt Verzierungen aus glasierten Formsteinen. Bei der Belagerung durch Wallenstein im Jahre 1628 erlitt diese Kirche schwere Beschädigungen. Im Jahre 1662 brannte, verursacht durch Blitzschlag, der gotische Turm nieder. 1818 benutzte die französische Besatzung diese Kirche als Pferdestall. Den größten Schaden nahm die Jakobikirche jedoch beim Bombenangriff am 6. Oktober 1944. Wertvolle Teile der Innenausstattung waren ausgelagert und blieben erhalten, so auch der Barockaltar und die Kanzel. 1955 war der Wiederaufbau des Turmmassivs mit dem Gustav-Adolf-Saal abgeschlossen und das äußere Erscheinungsbild wieder hergestellt. ![]() Die Heilgeistkirche befindet sich nicht in der Heilgeiststraße, sondern in der Wasserstraße auf Höhe des Frankenwalls. Diese dreischiffige Hallenkirche gehört zum Heiliggeist-Spital, das in der Mitte des 13. Jh. gegründet wurde. Die Kirche wurde im 15. Jh. gebaut und mußte nach starken Kriegsschäden 1654 erneuert werden. Das eigentliche Spital besteht aus zwei Flügeln mit hölzerner Galerie von 1643, die einen Innenhof bilden. Östlich davon schließen sich das Elendhaus (1637-41) und kleine, liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jh. an.
Der Eingang zum malerischen Vorhof des Johannisklosters befindet sich in der Schillstraße.
Das Johanniskloster wurde 1254 vom Orden der Franziskaner gegründet. Die Klostergebäude, die um einen Kreuzgang liegen, sind gut erhalten und restauriert.
In den Klosterräumen sind Wandmalereien aus dem 15. Jh. erhalten. Auch im Kapitelsaal, der für Konzerte genutzt wird, befinden sich gut erhaltene Wandmalereien. ![]() Im Kloster ist heute das Archiv der Hansesadt
Stralsund untergebracht. Die zum Kloster gehörende Kirche ist leider
eine Ruine. Im Sommer finden dort Freiluftkonzerte statt.
Vom Räucherboden aus kann man auch einen Blick in die Barockbibliothek werfen, die viele bibliophile Kostbarkeiten beherbergt. ![]() Der Gebäudekomplex des Klosters kann vom Keller bis zum Räucherboden besichtigt werden. In den Ausstellungsräumen finden Sie auch Bilder von der Klosterkirche vor ihrer Zerstörung. Eine romantische Oase ist der kleine Rosengarten, der zum Verweilen einlädt. ![]() Die Katholische Kirche in Stralsund ist ein modernes Gebäude und befindet sich am Frankenwall. Der Kampische Hof zwischen Stadtmauer und Mühlenstraße wurde erstmals 1257 erwähnt. Er war das Stadtquartier des Abtes des Zisterzienserklosters Neuenkamp in Franzburg. Die Wohngebäude und Speicher stammen aus dem 14. und 15. Jh. und wurden teilweise barock verändert. Die Gebäude umschließen einen Hof, der zur Straße durch eine Mauer abschließt.
Das Katharinenkloster wurde um 1250 vom Dominikanerorden gegründet. Zur Klosteranlage gehören die dreischiffige Hallenkirche vom Anfang des 14. Jh. und der dreischiffige Remter mit Achtecksäulen und Kreuzrippengewölben mit Malereien vom Ende des 15. Jh., ein Kreuzgang, ein kleiner romantischer Innenhof und Räume mit Sterngewölben.
In den Gebäuden des Katharinenklosters sind heute das Meeresmuseum und das Kulturhistorische Museum untergebracht. Beide Museen sind wirklich sehenswert
Wenn Sie uns auf weitere sehenswerte Kirchen- oder Klosterbauten in Mecklenburg - Vorpommern aufmerksam machen möchten, dann senden Sie uns bitte eine eMail. NEU:
Auf dieser neuen Website stellen wir Ihnen Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten (Beschreibung, Fotos, Lage) in Mecklenburg-Vorpommern (MV) vor. Für Ihre Urlaubs- und Freizeitplanung finden Sie Unterkünfte, Veranstaltungen und vielfältige Angebote in MV oder können solche als Anbieter selbst eintragen.
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