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Alte Siedlungsgebiete in Mecklenburg-Vorpommern

Steintanz von Boitin

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Objektinformation

Der Steintanz von Boitin befindet sich im Waldgebiet zwischen den Orten Boitin ind Dreetz. Von der vor Ort angebrachten Informationstafel kann man folgendes entnehmen:

Auf einer weiteren Tafel vor Ort steht die Sage vom Boitiner Steintanz.
 
Neben den auf der Tafel vorgefundenen Informationen möchten wir dem interessierten Leser dieser Seite noch etwas von unserer eigenen Beobachtungen und Gedanken über diese Steinkreisanlage mitteilen.
Drei der Steinkreise liegen dicht zusammen. Der vierte Steinkreis befindet sich ca 150 m südöstlich von den drei Kreisen entfernt. Der größte der drei Kreise besteht aus neun aufrechtstehenden Steinen und hat einen Durchmesser von ca. 14 m. Der zweitgrößte Steinkreis besteht aus 8 Steinen, von denen einer in zwei dicht zusammen liegende Hälften zerbrochen ist. Er hat einen Durchmesser von ca. 13,5 m. Der kleinste der drei Kreise besteht aus sieben Steinen, wobei zwischen zweien eine größere Lücke besteht, als zwischen den anderen, was darauf hindeuten könnte, das hier eventuell irgendwann ein Stein entfernt wurde. Der Durchmessen des kleinsten Kreises beträgt etwa 7,5 m. Die Mittelpunkte der drei Kreise bilden ein gleichschenkliges Dreieck. Die Entfernung vom Mittelpunkt des größten Kreises zum Mittelpunkt des zweitgrößten Kreises beträgt ca. 18 m. Die Entfernung vom Mittelpunkt des größten Kreises zum Mittelpunkt des kleinsten Kreises beträgt ebenfalls ca. 18 m. Die Entfernung zwischen den  Mittelpunkten des zweitgrößten und des kleinsten Kreises  beträgt ca. 29 m. Der Mittelpunkt des kleinsten Kreises liegt genau nördlich vom Mittelpunkt des größten Kreises.
Der größte Kreis besitzt einen besonderen Stein aus rotem Granit. Er seht aufrecht und ist ca. 2 m hoch (über der Erdoberfläche). Von oben nach unten befinden sich untereinander angeordnet zwölf Vertiefungen,  die die Form eines vierseitigen etwa quadratischen Pyramidenstumpfes haben (Foto rechts oben). Die Seitenlänge dieser Vertiefungen an der Oberfläche des Steines beträgt etwa 6 cm, im Innern etwa 4 cm. Die Vertiefungen gehen alle ca. 4 cm tief in den Stein hinein.
Im kleinen Kreis befindet sich ein Stein, ebenfalls aus rotem Granit, der eine Bruchseite hat, die an genau so einer Vertiefungsreihe entstanden sein muß. Es lassen sich noch deutlich sechs solcher Vertiefungsstellen im Bruch erkennen. Die Vertiefungen waren soweit die Bruchkante erkennen läßt, etwa so groß, wie die noch ganz erhaltenen Vertiefungen des Steines im größten Kreis. Das Foto rechts unten zeigt zwei der Vertiefungen an der Bruchkante.
 

Die Fotos belegen die Beobachtung mit den Vertiefungen. Wir haben keine Ahnung, welchem Zweck diese Vertiefungen dienten,  ob sie vor der Errichtung der Steinkreise bereits zu anderen Zwecken in die Steine gemeißelt wurden und vielleicht gar nichts mit der Steinkreisanlage zu tun haben, oder ob sie viel später von anderen, die vielleicht den ursprünglichen Zweck der Steinkreisanlage gar nicht kannten verursacht wurden, oder aber ob sie eine Bedeutung besitzen, die direkt mit dem Zweck, zu dem die Anlage ursprünglich errichtet wurde, im Zusammenhang stehen.  Wer ähnliche Vertiefungen bei anderen Steinkreisen oder prähistorischen Steinanlagen, welcher Art auch immer entdeckt hat, oder weiß, wozu sie da waren, den bitten wir darum, uns darüber zu informieren.
Die Schlußfolgerung, dass es sich aufgrund ähnlicher Anlagen im nördlichen Mitteleuropa ausschließlich um eine Grabanlage handelt, scheint uns nicht ausreichend fundiert. Erstens weiß man bei einigen dieser Anlagen weder wann, noch zu welchem Zweck sie errichtet wurden und zweitens wäre es doch auch möglich, daß die in die Zeit zwischen 600 und 400 v.d.Z. datierte Urnenbestattung später als die Errichtung der Steinkreise erfolgte, dh. daß der Platz der schon aus früherer Zeit vorhandenen Steinkreise als Bestattungsstätte in der vorrömischen Steinzeit genutzt wurde. 


 

Wegbeschreibung

Auf der Hälfte der Strecke zwischen Sternberg und Güstrow auf der Straße 104 biegen Sie nach  Norden in Richtung Bützow ab. Nach etwa 3 bis 4 km  kommen sie in das Dorf Tarnow. In der Mitte des Ortes biegen Sie nach links Richtung Boitin ab, und fahren an der alten Kirche vorbei, die auf der linken Seite der Straße liegt. Fahren Sie weiter geradeaus aus dem Ort heraus. Dort sehen Sie schon ein Hinweisschild, welches Sie auf einem Feldweg weiter Richtung Steintanz führt. Sie fahren den Feldweg bis an den Wald heran. Dort müssen Sie aussteigen. Der an diesem Parkplatz beginnende breite Waldweg führt Sie nach etwa 2 km direkt zu der Steinkreisanlage.


Über Ihr Echo auf diese Entdeckungstips und weitere Anregungen würden wir uns freuen. Zuschriften senden Sie bitte an radtkeaet7soft.com.


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